Anlegen einer UE-Bewertung
In den UE-Bewertungslauf fließen alle offenen (nicht beendeten) Fertigungsaufträge ein, für die mindestens der erste Arbeitsgang angemeldet ist oder für den Material entnommen wurde. Die Ermittlung des konkreten Fortschritts erfolgt auf Basis der vorliegenden Arbeitsgangrückmeldungen und Entnahmebuchungen.
Der Bewertungslauf für unfertige Erzeugnisse basiert auf dem Berechnungsverfahren der mitlaufenden Kalkulation. Die Preisbasis für Halbzeuge/Zukaufteile ist wählbar. Wenn Materialien oder Dienstleistungen (Fremdvergaben) auftragsbezogenen beschafft wurden, wird immer der konkrete Rechnungspreis herangezogen, wenn die Lieferantenrechnung schon im System eingetragen wurde. Anderenfalls gelten die konkreten Bestellpreise.
Für eine Bewertung der tatsächlich angefallenen Kosten wird die UE-Bewertung kalkulatorisch berechnet. Dabei fließen alle rückgemeldeten Zeiten in die Berechnungen ein, also auch Aufwände für Mehrarbeit, Nachsteuerung von Ausschuss usw. Diese Bewertungsart eignet sich, um ad hoc Aufwände der verrichteten Arbeit festzustellen und somit operative Entscheidungen der Produktionsleistungen zu unterstützen. Der Gesamtwert der Ware in der Produktion lässt sich hier feststellen.
Einzelauflistung in den Detaillierungsstufen Baugruppen, Aufträge und Gesamtwertes in Produktion
Für die UE-Bewertung ist auch eine fiskalische Bewertung möglich. Hierbei wird ermittelt, welche Kosten zusätzlich entstehen würden, wenn der offene Auftragsanteil zu Planzeiten und geplanten Materialkosten zu Ende geführt werden würde. Die fiskalische Bewertung gibt dabei also an, wieviel Kosten ein Auftrag wahrscheinlich verursachen wird. In diesem Fall der UE-Bewertung wird die Liste der zu berechnenden Aufträge meist auf die zu untersuchenden reduziert. Diese UE-Bewertung kann bei schwierigen Aufträgen als Überwachungsmittel benutzt werden.
In der auftragsbezogenen Auswertung werden alle angearbeiteten Aufträge mit Menge und Wert der dafür entnommenen Materialen sowie dem Wert der verrichteten Arbeit und den daraus ergebenden Herstellkosten angezeigt. Übersichtlich werden die Gesamtsummen der Material-, Fertigungs- und Herstellkosten ausgewiesen.
In der maschinengruppenbezogenen Auswertung werden die Werte der Fertigungsaufträge nach Maschinengruppe summiert. Parametrisiert werden kann, ob bei Maschinengruppenwechsel der Auftragswert den nachfolgenden oder den letzten (kostenverursachenden) Maschinengruppen zugeordnet wird. Mit dieser Anzeige wird sichtbar, wo hinsichtlich Kosten Engpässe im Produktionsfluss liegen.
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